Nur ein kleiner Umbau…

Warum muss Murphy eigentlich so grausam sein?

Ich habe ein externes AIT1 Laufwerk ausgegraben sowie ein AIT2-Laufwerk. Nun dachte ich mir, die Laufwerke sind ja beide gehäusetechnisch kompatibel, sogar die Dipswitches sind an derselben Stelle, also baue ich das AIT2-Laufwerk in das externe Gehäuse ein und hänge es an meinen Fileserver. Weil: Backup ist wichtig!¹

Nachdem der Umbau beendet war wollte ich die Frontblende des Gehäuses wieder einsetzen. Tja, passt nicht, denn bei dem AIT2 Laufwerk handelte es sich wohl um eines, dass in einer Lib zum Einsatz gekommen war, jedenfalls hatte es erstens keine Klappe vor dem Slot und war zweitens etwa 4 mm zu breit. Egal, zum Testen reichts erstmal – jedenfalls wenn man das richtige SCSI-Kabel findet…

Okay, nachdem das Kabel gefunden war (ein internes zwar und bestimmt zu lang, aber egal, denn zum Testen reichts erstmal…) konnte das Laufwerk in Betrieb genommen werden. Ergebnis: läuft

Nächster Schritt: Einbauen

Also heute frisch ans Werk, das Laufwerk gehört in den Server, dann ist es nicht mehr so laut, weil kein eigener Lüfter, und ausserdem ist dann weniger Geraffel und Kabelsalat im Schrank – und das Gehäuse konnte ich ja eh nicht zumachen.

Bei der Gelegenheit wollte ich auch mal schauen welcher RAM im Server verbaut ist – weil das ist definitiv zu wenig im Moment.

Also flux alle Kabel getrennt, Server aus dem Rack gezogen, *uffissderschwer*, aufgemacht, Ram ausgebaut, Riegel verglichen. Natürlich hat man keinen Kompatiblen Riegel hier und es steht auch nicht drauf was für welcher das ist, also nachher mal Google bemühen – Ramriegel neben das Notebook.

Kommen wir zum Laufwerk. Das Gehäuse wird flink zerlegt, Laufwerk raus und zum Server getragen. Nun, das Laufwerk hat zwar die Höhe eines 5 1/4 Laufwerkes, aber nicht die Breite. Gut, Einbauschienen hängen hier auch noch an einer alten SCSI Platte im Schrank, das passt schon – leider erst beim dritten Versuch.

So langsam werde ich leicht genervt, denn jetzt geht das Suchen nach SCSI Kabeln und Adaptern los – intern ist nur noch ein 50 pol. Flachbandstecker am SCSI Controller frei, das Laufwerk hätt aber gerne ein 68 pol. Anschluss. Nach einigem Suchen und dem Auffinden von 10 Stück IDE-Kabeln findet sich schliesslich alles ein.

Also Laufwerk ist eingebaut, Deckel drauf, Klappe zu – Klappe zu?! *arrgh*

Das Laufwerk ist 0,5 cm zu lang, bzw, schaut vorne aus dem Gehäuse raus.. *heul*

Egal zum testen…. also die linke Frontklappe abgebaut, Server ins Rack, und los.

Jetzt noch die Kabel anschliessen, vor allem die USB *AUTSCH*!

Meister, warum is da Saft drauf?

Hmm. Warum bekomme ich am USB-Kabel der externen Festplatte nen Stromschlag?

Mal verifizieren. *AUTSCH* – okay, da ist Strom drauf… Messgerät!

Oh, interessant: 219 Volt, 50 Herz. 20mA gegen Erde, keine Phasenverschiebung. Nur woher kommt das? Die USV ist aus, primär ist ein Schalter in der Steckdosenleiste, der ist aus, dahinter ein Verteiler, ebenfalls mit Schalter, dann die Festplatte. Alles aus. Eigentlich.

Kaltgerätekabel von der USV abgezogen: keine Spannung. Aha, daher weht der Wind?

Also mal das Voltmeter in richtung USV verschoben. An beiden äußeren Pins des Kaltgeräteausgangs liegen 219 Volt gegen Erde. Yay!

Ich hab also mal wieder den Jackpot geknackt: Der Schalter in der Steckdose schaltet also ganz offensichtlich nur einpolig ab – und natürlich, bei einer Chance von 50:50, schaltet der NICHT die Phase ab. Warum auch. Und dann sind da wohl noch irgendwelche Y-Kondensatoren in dem Schaltznetzteil der Festplatte, die sie, mangels Erde weil Eurostecker, wohl gegen die USB-Masse gesetzt haben. *seufz*

Gut, also Stecker um 90 Grad drehen und weitermachen, Zweipoliger Trenner kommt dann morgen.

Also Kabel ran und los.

pieeeeeep

Hmm. Warum piept der jetzt?

Moment, da war doch noch was – aaah, der RAM liegt noch auf dem Schreibtisch.

Ich brauch jetzt erstmal nen Kaffee!

Nach dem Kaffee werde ich wohl das Laufwerk wieder ausbauen, dafür den Ram einbauen, das AIT1 Gehäuse mit einer kleinen Trennscheibe bearbeiten und das Laufwerk da wieder einbauen. *nerv*


¹ Ein Raid ist nett, aber kein Backup, ein Fehler beim mdadm und alles ist weg – wenn man nicht wie ich Glück hat und nur 20 GB verliert, weil man den Rebuild abgebrochen hat. Details vielleicht in einem späteren Post 😉

Dieser Beitrag wurde unter de, hardware, IT, leid, Linux, Technik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.