Alles fing damit an, dass ich 10 Seiten Unterlagen von einer Bekannten kopiert haben wollte. Sie wohnt nicht in Berlin, also auf den Kopierer werfen ging nicht so einfach.
Sie hat aber einen Scanner und eine Software, die aus den Scans offenbar zusammenhängende pdf-Dateien erzeugen kann. Soweit so gut.
Als ich das pdf dann von ihrem Webspace gezogen habe, wurde ich ob der Größe der Datei schon einmal stutzig – war die Datei doch 38 Megabyte groß.
Ausserdem hatten die Scans schwarze Ränder – sowas mag ich beim Ausdruck nicht haben.
Erster Versuch
Man ist ja erfinderisch, also was tut man, richtig, man importiert das pdf erstmal in gimp und sagt, dass man keine einzelnen Ebenen pro Seite sondern eigene Bilder pro Seite haben will.
Mein Notebook knallte daraufhin seine 2GB Ram und 1GB SWAP zu und die CPU (Dualcore, 2,4 GHz) war auch beschäftigt. Gut, also war das keine gute Idee, alles auf einmal zu öffnen…
# killall gimp
Zweiter Versuch
Gut, versuchen wir es nur mit Seite 1 und 2. Klappt, wunderbar. Mist, 100 dpi sind zu wenig, da kann man nichts mehr lesen. Also nochmal mit 600 dpi.
krrrzzzsss Ah – er swappt. grummel…
Auch wenn wieder 1,2GB meines Arbeitsspeichers von gimp belegt waren, konnte ich die Bilder erfolgreich im Kontrast anpassen, gerade rotieren, schwarze Ränder abschneiden und die Palette von RGB auf schwarz-weiss ändern.
Das ganze als png gespeichert und aus gimp ausgedruckt. Die Druckjobs hatten alle unter 500kb.
Mein HP Laserjet 2200 (Postscriptfähig) brauchte dazu dann aber doch pro Seite 13(!) Minuten. *argh*
Das habe ich auch durchgezogen und 130 Minuten lang Seiten gewendet, weil doppelseitig drucken geht bei Einzelseiten nicht sooo gut.
Dritter Versuch
Heute morgen hatte ich dann eine hervorragende Idee: Latex kann doch Grafiken einbinden und ein pdf erzeugen!
Eine kurze Nachfrage im IRC channel #latex auf freenode ergab den Tipp, die png-Dateien nach pdf umzuwandeln und dann als einzelne Seiten einzubinden. Klappte via ‚pdfpages‘ super!
Die Umwandlung habe ich dann sogar per Webinterface gemacht, es waren keine kritischen Unterlagen. Danke nochmal tlhiv 😉 (URL: http://www.tlhiv.org/rast2vec/)
Die resultierende pdf-Datei hatte dann noch 2,2MB und war innerhalb von 3 Minuten gedruckt. Komplett, alle 10 Seiten. Und dafür hab ich die Nacht durchgemacht (unter Anderem) – aargh
Für alle, die es interessiert, hier ein Beispiel LaTeX-Schnipsel dazu:
\documentclass[a4paper,10pt]{report} \usepackage[utf8]{inputenc} \usepackage[pdftex]{color} \usepackage[pdftex]{graphicx} \pdfcompresslevel9 \newcommand{\checkpage} { \thispagestyle{empty} } \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{pdfpages} \pagestyle{empty} \begin{document} \setlength{\topmargin}{-0.5cm} \includepdf[pagecommand={\thispagestyle{empty}}]{p1.pdf} \includepdf[pagecommand={\thispagestyle{empty}}]{p2.pdf} \end{document}