Auch dieses Blog bleibt nicht verschont – es wird in nächster Zeit mit Katzenbildern und Geschichten geflutet werden.
Der Grund: Seit vergangenem Sonntag lebt Emma bei uns, die allergiebedingt ein neues Zuhause gesucht hat.
Hier also, liebes Internet, ist Emma. Behandelt sie nett, sie ist eine ganz schüchterne. Noch. Und weil das Blog noch nicht umgezogen war hier eine Zusammenfassung der letzten Tage. Wem es zu lang zu lesen ist, die Kurzform lautet einfach: Es ist ein Abenteuer, aber ein schönes!
Der erste Tag – Sonntag
Der Sonntag nahm für Emma eine dramatische Wendung. Plötzlich stand wieder dieser fremde Mann in der Wohnung, den sie ein paar Tage davor kennengelernt hatte. Sie hatte ihn kurz beschnüffelt und vorsorglich ein bisschen gebissen und gekratzt. Immerhin wurde sie bei der Vorbesitzerin immer von ihrem Freund in die Transportbox gepfercht wenn es zum Tierarzt ging. Aber die aktuelle Besitzerin war eigentlich ganz verträglich. Bis heute. Eben noch döste Emma friedlich zusammengerollt auf dem Sofa, da wurde sie gegriffen und in die Box gesetzt.
Und dann wurde es Dunkel. Und schaukelte. Und war laut.
Emma maunzte herzerweichend.
Als es ruhiger wurde und der Deckel sich öffnete waren nur noch der seltsame Bartträger und ein ganz fremder Mann da.
Aber ihr Katzenklo, das war komischerweise da. Also nichts wie rein.
Den Rest des Tages verbrachte Emma also erst im Katzenklo und dann im Bettkasten der Schlafcouch. Wie erwartet.
Damit sie nachts keinen Unfug anstellt schlief ich im Wohnzimmer, die Türen zum Rest der Wohnung blieben zu.
Der zweite Tag – Montag
Der Montag verlief so wie der Abend des Sonntags und die Nacht. Emma blieb in der Schlafcouch. Bis zum Abend. Das Katzenklo war nach dem saubermachen am Sonntag Abend noch nicht benutzt und wir begannen uns Sorgen zu machen um die Couch und das Bettlaken, auf dem Emma es sich gemütlich gemacht hatte.
Aber schon am Montag Abend gegen 23 Uhr zeigte sie sich wieder und begann ganz vorsichtig eine Runde im Wohnzimmer. Motiviert dadurch, dass ich ihr vorsichtig das Wasserschälchen und den Napf mit dem Trockenfutter in die Couch gestellt hatte.
Es kam auch zu den ersten Annäherungsversuchen mit dem Bärtigen, der das Futter spendiert hat.
Danach ging es wieder in die Couch. Gefressen wurde noch nicht viel.
Die Nacht verbrachte ich wieder auf der Couch, Emma darunter. Ihr schien das gelegentliche knarzen nichts auszumachen. Ab und zu kam sie raus, und immer wenn das Licht aus ging wurde gemaunzt. Schliesslich konnte man ohne Licht den Raum nicht erkunden. Gefühlt würde ich sagen habe ich 3 Stunden Schlaf abbekommen.
Der dritte Tag – Dienstag
Und siehe, am dritten Tage sollte sie fressen. Und trinken. Emma lief nun schon frei durch die Wohnung und lernte auch die anderen Zimmer kennen. Die Nacht wurde ein bisschen anstrengend, weil Emma durch das viele Schlafen in der Couch immer noch einen leicht anderen Rythmus hatte. Gegen 20 Uhr wurde die Couch verlassen und die Wohnung das erste Mal erkundet. Der Plan war nun, sie erstmal weiterhin im Wohnzimmer schlafen zu lassen. Gefallen hat ihr das nicht, die Wachphase von 3 bis 5 Uhr wurde mit dem Erkunden des Wohnzimmers genutzt, und dem anmaunzen der Tür zum Arbeitszimmer. Irgendwann ging es dann doch wieder in die Couch und es wurde geschlafen.
Der vierte Tag – Mittwoch
Der Mittwoch bestand neben Dösen in der Couch darin, hin und wieder vorsichtig durch die Wohnung zu stromern. Und ein bisschen zu spielen. Mittlerweile wird täglich eine 100g Dose Katzenfutter gefressen. Langsam aber dafür komplett. Wasser und Trockenfutter werden auch angenommen. Soweit so gut. Ein neuer Rückzugsort wurde auch gefunden, die staubigste Ecke überhaupt: Unter unserem Bett im Schlafzimmer.
Dort begann dann auch die Nacht für Emma, aber nicht lange, denn als sie wach wurde war ihr langweilig. Und was tut eine Katze dann? Sie erkundet weiter ihr Revier. Es raschelte also die erste Hälfte der Nacht ständig irgendwo oder es polterte wenn sie etwas umwarf. Irgendwann hopste sie auf die Fensterbank und beobachtet Berlin bei Nacht aus dem 7. Stock. Und noch viel später hopste sie ins Bett und legte sich neben meine Beine.
Der fünfte Tag – Donnerstag
Der Tag begann recht früh mit einem Milchtritt Richtung meiner vollen Blase. Wirklich viel geschlafen hatte ich nicht – Emma war hin und wieder aufgewacht und um meinen Kopf geschlichen. Den Tag verbrachte Emma viel mit Schlafen – in der Couch. Gegen Abend wurde sie munter, gerade als ich die Wohnung verlassen wollte. Im Ergebnis kam ich zu spät zum Termin. Dafür konnte ich ihr noch den neuen Standort des Katzenklos zeigen. Im Bad, nicht mehr im Wohnzimmer. Es wurde auch gleich inspiziert und später auch benutzt. Glück gehabt 🙂
Die Nacht war ruhiger als die letzte, Emma hopste recht früh auf die Fensterbank und kam dann zeitig ins Bett. Erst zu meinen Füßen, dann arbeitete sie sich langsam hoch, biss sie zusammengerollt neben mit lag und tief und fest schlief. Endlich. Zumindest in der Nacht vertraut sie mir also mittlerweile recht gut.
Der sechste Tag – Freitag (Heute)
Langsam entwickelt sich eine Routine. Emma zeigte zwar nicht, dass sie was fressen will, aber als ich ihr die erste Portion auf den Teller gab fraß sie. Sie erkundet weiterhin die Wohnung – immerhin ist noch nicht jede Ecke markiert.
Und nun schaun wir mal wie es weitergeht – ich hoffe noch auf einen etwas besseren Rhythmus, aber die vergangene Nacht stimmt mich zuversichtlich.