Vielleicht kommt dem Einen oder der Anderen folgende Situation bekannt vor?
Ich: Hallo Schatz, ich wollte Dich fragen ob ich Dir was zu Essen mitbringen soll…
Mein Schatz: Hallo – hallo, hörst Du mich?
Ich: ESSEN MITBRINGEN, ASIATE, Hallo? kannst Du mich hören?!
Mein Schatz: Hallo? grummelgrummelmotz*klick*
Und das, nachdem ich es erst vergeblich auf der einen Leitung versucht hatte (besetzt), dann auf der anderen (schlicht tot nach dem Wählen der Nummer), auf dem Handy und dann wieder auf der ersten Leitung. Mein Schatz war nachvollziehbarerweise genervt…
Damals bei Meucci, Reis, Bell et al kann es auch nicht viel anders gewesen sein…
Da dies nun schon mehrfach vorgekommen ist, habe ich eine Störung bei KabelDeutschland aufgegeben – satte drei Wochen nach Inbetriebnahme des Anschlusses.
Als Kontakt gebe ich meine Handynummer an. Wo rufen sie natürlich an? Auf dem gestörten Anschluß…
Die Installation der Hausanlage
Das dies alles unter keinem guten Stern steht, wurde schon bei der Neuinstallation des Kabelfernsehanschlusses deutlich. Dazu musste ein Kabelkanal vom Keller bis in den 10. Stock gelegt werden. Das hat einen gesamten Tag gedauert. Zwischen den Arbeitsschritten waren jeweils einige Minuten bis Stunden Pause, da sie immer nacheinander in allen 10 Wohnungen durchgeführt wurden:
- Begutachten, ob jemand zu Hause ist und die Ecke im Wohnzimmer begehen, wo der Kanal hin soll
- Mit einer großen HILTI die Löcher bohren, mit dem Azubi der den Staubsauger bedienen darf im Schlepptau.
- An-die-Wand-schrauben des Kabelkanals.
- 4 Antennenkabel durchziehen
- festellen dass das nicht geht weil man das ganz alte DDR-Kabel getroffen hat
- nachbohren und Loch durchstossen, dabei die Tapete einreißen
- nochmal saugen
- neue Antennendosen setzen (natürlich nicht an die Stelle, wo die alte war!
- Löcher mit Silikon zuspritzen, fehlende Stücke der Fußleiste mit Silikon ersetzen und abgerissene Tapete an der Decke mit Silikon festkleben
- Kabelkanal schliessen, dabei darauf achten, dass der Kunde nicht sieht, dass er gerissen ist
Für den Kunden (mich) bleibt dann noch:
- Dreck unter dem Sofa auch wegsaugen
- das weiche Silikon wenigstens annähernd der Form der fehlenden Fußleiste nachempfinden
- eine Woche später den Riß im Kabelkanal entdecken
- bemerken, dass der Kabelkanal an der Decke nicht bündig mit dieser endet
Bestellen des Anschlusses
Mit kleineren Pannen ging es natürlich weiter, konnte ja nicht anders sein 😉
Ich hatte mich also dazu entschieden, der Telekom den Rücken zu kehren…
Was ist das einfachste so einen Intenetanschluß zu bekommen? Klar, in einen Laden fahren, wo Kundenberater der gewünschten Firma rumspringen. Also auf zum Alex.
Nachdem dann einer der ‚Kundenberater‘ auch mal Zeit für mich hatte, kurz die Situation erklärt: Die Mindestlaufzeit des Telekomvertrages ist in 2 Monaten vorbei – ich will wechseln, was soll ich tun.
Und da passiert es, er rät mir dazu, den Vertrag bei der Telekom zu kündigen und den Wunsch einer Portierung zu KabelDeutschland in die Kündigung zu schreiben, weil sonst eventuell die Kündigungsfrist schon abgelaufen ist.
Was macht man als Kunde da? Man tut wie einem gesagt wird. Großer Fehler! In allen, wirklich allen FAQ’s und Hinweisseiten von KabelDeutschland steht Kündigen Sie keinesfalls selbst! – Toll! Super Berater.
Der Support…
Ein paar Tage nach meiner Unterschrift kam dann auch die Bestätigung per Post.
In den Unterlagen habe ich eine Angabe vermisst: Die bisherige Telefonnummer, die übernommen werden sollte!
Immerhin sind die Defaults im Vertrag ok: 0900 Sperre ist Standard, kein Eintrag im Telefonbuch, etc.
Also eine Email an den Support geschrieben, in der ich wissen wollte, ob sie denn meine Nummer im System haben, die ich portiert haben will. Außerdem der Hinweis, dass ich auf Anraten des Kundenberaters selbst schon gekündigt habe. Keine Reaktion.
Ein paar Tage später nochmal hingeschrieben, alles erklärt und nach der Portierung gefragt. Schließlich kam eine Email die aus Textbausteinen bestand, die mir erklären wie das Webinterface funktioniert (das ich als Neukunde noch nicht nutzen kann) und das ich nicht selber kündigen soll. Der letzte Absatz der Email besagte, bei Wünschen und Anregungen solle ich mich doch melden. Das tat ich auch, mit einem Wunsch: „Bitte lesen Sie meine Email!“
Dies hatte dann immerhin den Effekt, dass beim dritten Versuch eine Antwort zu erhalten auch eine Antwort auf meine Frage eintrudelte. Einen Tag später kam dann auch die Antwort auf meine allererste Email an den Support. Die Antwort bestand wieder nur aus Textbausteinen, wie beim ersten mal. Setzen, sechs!
Irrungen und Wirrungen…
Zu allem Überfluss hatte der Kundenberater den Wechsel etwa 4 Wochen zu früh terminiert, so dass ich 2 Monate hätte doppelt zahlen müssen. Dies ist dann einer Sachbearbeiterin bei KabelDeutschland aufgefallen, als sie mich auf dem Handy zwecks Terminvereinbarung anrief. Wir einigten uns also darauf, dass wir die Umstellung um 4 Wochen nach hinten schieben. War in meinem Interesse, der Telekomvertrag lief ja noch so lange.
Ein paar Tage später – ich steh im Supermarkt an der Kasse – ruft mich Kabel Deutschland an und fragt, warum ich denn den Vertrag wiederrufen hätte. WTF?!
Offenbar war der Eintrag, das um 4 Wochen zu verschieben, falsch in der Datenbank gelandet. Gut. Also dies mal eben richtiggestellt.
Noch mehr Chaos
Schliesslich wird ein Technikertermin vereinbart, zur Installation des Kabelmodems. Ich hatte den ganzen Tag frei und freute mich auf Bandbreite im Überfluss.
Es regnet wie aus Kübeln. Ab 8 Uhr soll ich mich für den Techniker bereithalten. *gähn*
Schließlich klingelt es und zwei Techniker stehen vor der Tür. Um ein Kabelmodem zu installieren. Nagut. Vielleicht müssen sie noch woanders hin und haben mich nur zwischengeschoben…
Was mich beeindruckt: Das sind die ersten Handwerker/Techniker, die sich Überschuhe über ihre nassen Schuhe ziehen, bevor sie meine Wohnung betreten! Whow!
Während der Eine langsam anfängt, den Karton mit dem Kabelmodem auszupacken, schließt der Andere sein Messgerät an die Kabeldose an und stellt erstaunt fest, dass da kein Signal drauf ist. Ja, meine ich, wir haben ja auch kein Kabelfernsehen.
Also gut, ab in den Keller. Kellerschlüssel hab ich, da mich das außerdem interessiert und ich weiss, wo der Verteilerkasten hängt, traben wir zusammen runter.
Die Schlüsselfrage
Der Techniker holt seinen großen Schlüsselbund mit 20-30 Schlüsseln und fängt an, einen nach dem anderen auszuprobieren. Keiner passt. Auch nicht der, der laut Dokumentation passen sollte. Noch ein Durchgang, es passt immer noch keiner.
Also wird in der Firma angerufen und nach einem Zentralschlüssel gefahndet, nachdem man im Auto auch keine passenden Schlüssel findet.
Die Techniker sind erstmal wieder weg. Schlüssel holen.
*aarghh* Ich koch erstmal Kaffee!
Kabelsalat
Nach zirka einer halben Stunde klingelt es wieder an der Tür.
Hurra, meine Techniker sind wieder da. Also ab in den Keller, schliesslich will ich in den Verteiler schauen.
Der Zentralschlüssel passt…nicht. WAS?! Hat da einer am Schloss rumgefummelt?! Wenn das Schloss kaputt ist wird das heute nix mehr. *seufz*
Beim dritten Anlauf und mit viel Gefühl am Anfang und sanftem Druck geht der Kasten schliesslich auf. (Du musst doch nur den Nippel durch die Lasche… jaja)
So, was sehen wir: Laut Beschriftung ist unsere Wohnung angeschlossen. Moment, was?!
Nachdem wir uns die anderen Verteiler angesehen haben stelle ich fest, dass die Monteure das Haus von der falschen Seite aus durchgezählt haben. Aufgang 1 ist Aufgang 6, Aufgang 2 ist Aufgang 5. Daraus folgt: Aufgang 3 ist Aufgang 4. Leider haben sie das bei allen ausser diesem mittleren Kasten verbessert. Grrrr.
Doch auch mit dieser Erkenntnis kommen wir nicht weiter: Die Wohnung ist angeschlossen.
Also die Beschriftung nochmal genau angesehen – aaahhh, sie fängt mit 0 an. Das Erdgeschoss ist 0, und nicht 1 wie im Aufzug beschriftet (und an den Türen und Briefkästen)
Ergebnis: Nimm die Wohnungsnummer und zieh 101 ab, dann hast Du die Kabelbeschriftung.
Das Kabel wird feierlich eingesteckt. Juhu, Internet!
Ach halt, das Kabelmodem…
Hallo hallo, ist da wer?
Also schnell hoch in die Wohnung, den beiden ebenfalls sichtlich frustrierten Technikern nen Kaffee angeboten, den sie gerne nahmen.
Während ich den Kaffee hole machen sich die beiden also wieder am Anschluss zu schaffen.
Ergebnis: Es rauscht und knattert zwar aus dem Testempfänger, aber für das Kabelmodem reichen die Pegel bei weitem nicht.
Für mich bedeutet das: Die machen intern einen Wartungsauftrag auf, ich muss mich gedulden bis ein Techniker die Anlage neu eingestellt hat.
Der zweite Anlauf
Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen, ich rufe bei KabelDeutschland an, was mit dem neuen Termin ist, wann die Anlage neu eingestellt ist, mittlerweile ist der Vertrag mit der Telekom 2 Tage vor dem Ablaufen.
Man teil mir mit, im System würde ein Technikertermin stehen, am 1.10. zwischen 8 und 16 Uhr. Die Hotlinerin findet die Uhrzeit ebenso wie ich etwas großzügig angegeben und gibt mir die Nummer der lokal zuständigen Firma.
Mein Anruf dort ergibt, dass die für Technikertermine zuständige Dame nicht mehr im Hause sei und man den Termin auch nicht näher eingrenzen könne. Mein Einwand, der erste Termin sei auf eine halbe Stunde genau abgesprochen gewesen wird ignoriert.
Am nächsten Tag ist die zuständige Dame wieder nicht direkt erreichbar, da sie in einem Gespräch ist. grmpf. Ich verwickle die Hotlinerin so lange in ein Gespräch bis die andere frei ist. Ha!
Endlich bin ich richtig – mein Gegenüber meint, das sei ja mal wieder typisch KabelDeutschland, die Pferde scheu zu machen, natürlich würde man mit den Kunden einen genauen Termin vereinbaren, die 8-16 Uhr stünden nur dafür, dass man noch keine Absprache mit dem Kunden getroffen habe. Der Techniker würde sich noch heute bei mir melden um den Termin abzuklären.
10 Minuten später ruft mich die Dame von eben an und klärt mit mir den Termin ab. TILT.
Internet, Telefon, bitte …!
Der Techniker ist da. Diesmal ein anderer, und alleine.
Seine Ausrüstung ist moderner. Notebook und volldigitaler Kabelanalyzer.
Eben diesen hängt er ans Kabel und misst das Spektrum. Das Signal ist zu schwach. (ach!)
Er geht in den Keller und schraubt am Verstärker – ich erkläre ihm die falsche Beschriftung der Kabel, er ist verwirrt. Das Signal ist zu schwach.
Nach einigem Probieren meint er, wenn das Signal jetzt nicht reicht, müsse die gesamte Hausanlage überprüft werden. Er schliesst das Modem an, ohne auf die Messergebnisse Rücksicht zu nehmen. Das Modem synchronisiert sich!
Vielleicht hätte ich aber doch mißtrauisch werden sollen, als er meinte, das Signal des Rückkanals sei zu schwach, aber da „das Internet“ geht, würde der Rest auch funktionieren. Er hat mir sogar noch in seinem Browser mit einer Webseite (die ganz tolle Tachometer für Up- und Downloadrate hatte) gezeigt, dass ich 20/1 MBit/s habe. Ich hab dann doch noch mal mit iperf gemessen – kam sogar dasselbe raus 😉
Er meinte, er hätte den Verstärker im Keller jetzt voll aufgedreht, und wenn das nicht reicht, wäre die Hausanlage kaputt. Die ist aber erst ein halbes Jahr alt.
Ich ahne vorsorglich schon mal nichts Gutes, wegen der aktuellen Störungsmeldung.